Argenta-Wehr Wernigerode
Nach Hinweisen von besorgten Anwohnern sahen wir uns nun nach Bauende den Wehrstandort an der Holtemme, Höhe Argenta, etwas genauer an. Zunächst fielen uns dabei die sehr abenteuerlich kreierten Störsteine im Oberwasser des Wehres auf, denen wir lediglich eine Art Tauchsiederfunktion bescheinigen können und die uns ansonsten vollkommen sinnfrei erscheinen.
Parallel hierzu sehen wir auch eine hydraulische Überlastung des Mäanderfischpasses, bei dem schon der Einstieg einen Absturz von ca.20 cm zur Gewässersohle aufweist und aus diesem Grund nach unserer Einschätzung nicht von der schwimmschwachen FFH-Art Groppe (Cottus gobio) passiert werden kann.Die Groppe gehört jedoch zur Refererenzzönose der Holtemme und muss somit bei der Konzipierung und dem Bau von FAA berücksichtigt werden. Einen Abstieg gibt es auch an diesem Wehrstandort nicht, obwohl es keine validen Untersuchungsergebnisse darüber gibt, welche Fischarten bei welchen hydraulischen Bedingungen über eine Wehroberkante absteigen und ihre abwärtsgerichtete Wanderung auch unversehrt fortsetzen können, so wie es die WRRL vorgibt. In der entsprechenden Fachliteratur ist dagegen von einem Sondierungs-und Meidungsverhalten von Fischen die Rede, die an eine Wehroberkante heranschwimmen. Betrachten wir die Steinschüttungen am Wehr, so geben wir uns keinerlei Illusionen über den Zustand der Fische hin, sollten sie entgegen ihrer Natur ins Ungewisse über das Wehr springen.
Bild zur Meldung: Abenteuerlicher Störstein im Oberwasser Foto. IG Bode-Lachs e.V