In Krottorf nichts gelernt!?
Der hohe Bodeabfluss zu Beginn des letzten Jahres staute den Mühlgraben Krottorf derart ein, dass eine Vielzahl an Fischen diese Möglichkeit nutzte,um bis zum alten Turbinenhaus aufzusteigen und ihren angestammten Lebensraum wiederzubesiedeln.(hier) Im Vorfeld wurde unsererseits bereits mehrfach vor diesem Szenario gewarnt, Beachtung fand das bei den Verantwortlichen jedoch nicht, so dass im Mühlgraben deswegen damals erneut eine Fischbestandsbergung durchgeführt werden musste, nachdem das Wasser zurückgegangen war. (hier)Die Menge der gefangenen Fische sprach Bände und bestätigte unsere Einschätzungen.Als hätte die Bode unsere Warnungen als Ortsansässige schon damals nicht bestätigt, staut sich der Mühlgraben auch aktuell wieder analog zu 2022 ein, so dass er erneut bis zum alten Turbinenhaus bespannt ist .Mit der von uns empfohlenen Errichtung einer geeigneten Barriere an der Sraßenbrücke hätte dies jedoch vermieden werden können. In Anbetracht der Tatsache, dass wir aktuell nur etwa die Hälfte des Abflusses von Anfang 2022 haben und der Mühlgraben sich bereits bei diesem Regime einstaut, fragen wir uns, ob er überhaupt als wirksamer Entlaster im Hochwasserfall angesehen werden kann und die millionenschweren Investitionen zwingend notwendig waren? In jedem Fall degradieren die ,,Hochwasserschutzmaßnahmen,, einen ehemals struktur-und artenreichen Mühlgraben zu einem ökologisch verödeten Betonkanal, der nach unserer Einschätzung niemals wieder die frühere Artenvielfalt beherbergen wird. Aus Sicht der IG hätte es hier in jedem Fall Lösungen gegeben, die zu keiner Verschlechterung des Zustands des Mühlgrabens geführt und die Belange des Hochwasserschutzes mit denen der WRRL und FFH-RL vereint hätten. Immer wieder wurde in der Vergangenheit behauptet, dass das starre Bodewehr Krottorf zwingend erhalten bleiben muss, da es eine ,,tragende Säule im örtlichen Hochwasserschutzkonzept bilden würde,, .Die Antwort des LHW auf einen entsprechenden UIG -Antrag zu Oschersleben qualifiziert jedoch den dortigen Abriss des Wehres als Verbesserung des Hochwasserschutzes......
Bild zur Meldung: Ehemals artenreicher Mühlgraben Krottorf Foto: IG Bode-Lachs e.V