Novum in Oschersleben
Seit jeher werden auch der Bode durch sogenannte Unterhaltungsmaßnahmen ökologisch unverzichtbare Sedimente entnommen, so dass erhebliche Mengen an Laicharealen verloren gingen. Eine Vielzahl an Querverbauungen unterbrechen parallel hierzu noch immer die eigentlich durchgehende Gewässersohle bzw. blockieren den Sedimenttransport und verhindern dadurch die Entstehung neuer Laichareale. Die Auswirkungen auf die (Fisch) Fauna sind meist nur Fachleuten und anderen Insidern bekannt. Das erste Mal in der Geschichte der Bode wird ihr nun in Oschersleben wertvolles, grobes Sediment zugeführt und als Kiesdepot eingebaut, wenngleich auch nicht in der von uns gewünschten Menge. Wir bezweifeln jedoch, dass es ohne Veranlassung juristischer Schritte durch uns zur Anlage dieser Kiesdepots gekommen wäre. Die Strömungsdynamik läßt aus dem groben Kies nun neue Laichflächen und Lebensraum für das Makrozoobenthos entstehen, so dass die positiven Auswirkungen sehr bald sicht-und meßbar sein werden. So erfreulich und wertvoll dieser punktuelle Kieseinbau für die Bode und ihre Fauna auch ist, so bleibt es in Anbetracht der jahrzehntelangen Entnahme leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aus Sicht der IG müssen derartige Kiesgaben mit Blick auf die Vorgaben von WR- und FFH-RL zwingend flächendeckend ausgeweitet werden. Mit vergleichsweise geringem finanziellen Aufwand ließen sich enorme ökologische Verbesserungen erzielen, vorausgesetzt, der Wille dazu besteht. Laut Plangenehmigung sind weitere Renaturierungsmaßnahmen vorgesehen, denen sich der LHW bisher verweigert hat. In Anbetracht unserer Erfahrungen mit dem LHW verlassen wir uns hier jedoch nicht auf dessen oftmals leeren Worte,sondern werden konsequent auf die Umsetzung drängen, notfalls mit juristischer Unterstützung.
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