Desaster in Krottorf nun endgültig perfekt

07. 03. 2023
Vorschaubild zur Meldung: Desaster in Krottorf nun endgültig perfekt

Die Volksstimme Oschersleben berichtete in ihrer heutigen Ausgabe erneut über die Baumaßnahmen zum ,,Hochwasserschutz,, in Krottorf.(hier)Laut LHW  treten  Probleme bei der Umsetzung der planfestgestellten Maßnahmen auf, die angeblich nicht vorhersehbar gewesen sein sollen. Wir sehen hier jedoch  Planungsdefizite zur Zeit des mehrjährigen Planfeststellungsverfahrens,welches in einem entsprechenden Beschluss im Jahr 2009 mündete.Eine Evaluierung fand nach Fertigstellung des Gewässerentwicklungskonzeptes 2013 nach unserem Kenntnisstand leider nicht statt. Die verbindlichen Vorgaben der Natura 2000-VO konnten damals noch nicht beachtet werden, da die VO erst 2019 in Kraft trat. Hier hätte man längst reagieren müssen. Verbunden mit einer entsprechenden Kostenexplosion müssen gegenwärtig weitere Maßnahmen geplant und europaweit ausgeschrieben werden. Trotz geltendem Verschlechterungsverbot führten die Baumaßnahmen zu einer massiven ökologischen Verarmung des vormals artenreichen Mühlgrabens. Vor dem Hintergrund, dass die Bode den Mühlgraben schon bei den derzeitigen Abflüssen von ca.12 qm/s einstaut, fragen wir uns auch, ob dieser überhaupt als wirkungsvoller Entlaster bei einem echten Hochwasserereignis  betrachtet werden kann und die Millioneninvestitionen gerechtfertigt sind?Aus Sicht der IG hätte es hier ökologisch verträglichere und kostengünstigere Lösungen gegeben.

In Kenntnis der hoffnungslos veralteten Planungen für die FAA am Bodewehr hegen wir gleichwohl erhebliche Zweifel, dass sie den Anforderungen  des Standortes entspricht und sehen sie im Realisierungsfall eher auf Augenhöhe mit den Millionengräbern in Dessau, Weddersleben, Rothenförde usw. Nach unserer Einschätzung  reicht  eine Fischaufstiegsanlage allein nach Vorstellungen des LHW ,( zumeist auch fernab vom Stand der Technik und des Wissens),eben nicht aus, um den Standort auch als tatsächlich ökologisch durchgängig qualifizieren zu können.

Trotz der hohen Investitionen in Krottorf sehen wir nicht, dass alle ökologischen und rechtlichen Anforderungen adäquat gewichtet werden,vielmehr betrachten wir die Vorgänge in Krottorf als ein weiteres teures Desaster , welches sich nahtlos in eine schier endlos erscheinende Kette einreiht.Verlierer sind aus Sicht der IG leider wie so oft einmal mehr Natur und Steuerzahler.

 

Bild zur Meldung: Foto: IG Bode-Lachs e.V Artenreicher eigenrenaturierter Mühlgraben

Weitere Informationen: